Jahresbericht 2023

Der Jahresbericht gibt einen Überblick über die Arbeitsschwerpunkte der Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus und die Entwicklungen im Jahr 2023.

Den Kern der Arbeit bildet die Beratung von Menschen, die von Rassismus betroffen sind, die im folgenden Abschnitt beschrieben wird. Im Rahmen von fallübergreifender Arbeit werden die Ergebnisse der Beratung auf der strukturellen Ebene analysiert und für deren Ursachen sensibilisiert. Im Jahr 2023 hat die Nachfrage nach Präventionsangeboten deutlich zugenommen. Im Abschnitt Prävention werden die Angebote des vergangenen Jahres sowie der veränderte Fokus auf nachhaltige Multiplikator*innen-Angebote beschrieben. Im Rahmen der Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit werden unsere Bemühungen zur Etablierung und Ausweitung eines niederschwelligen Unterstützungsnetzwerks sowie die Aktivitäten im Bereich von Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen dokumentiert. Abschließend wird ein Fazit über die Arbeit des vergangenen Jahres gezogen und ein Ausblick auf die Ziele für das Jahr 2024 aufgezeigt.

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Jahresbericht 2022

Die Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus möchte mit dem Jahresbericht für das Jahr 2022 einen Einblick in die Arbeit geben und – auch anhand von Fallbeispielen aus der Beratung – dafür sensibilisieren, dass Menschen durch Rassismus alltäglich und in allen gesellschaftlichen Bereichen strukturell benachteiligt werden sowie Handlungsoptionen aufzeigen. Gerne weisen wir auch auf unsere Angebote von Workshops und Beratung im Bereich Prävention an. Bei Interesse sprechen Sie uns gerne an.

 

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Internationale Wochen gegen Rassismus 2023

In der Zeit vom 20. März bis 2. April finden die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Die Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus beteiligt sich mit zwei Veranstaltungen und lädt Sie herzlich ein, gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz und Vielfalt zu setzen.

 

Der Eintritt zu beiden Veranstaltung ist frei. Wir freuen uns über Ihre zahlreiche Teilnahme!

Spendier mir einen Çay und ich erzähl dir alles

„Spendier mir einen Çay und ich erzähl dir alles“

 

Filmvorführung

Diskussion mit Ruben Sabel und Kutlu Yurtseven

Musikalischer Beitrag von Kutlu Yurtseven

 

Mittwoch, 19. März 2023 um 17 Uhr

Lux Lichtspiele Hilden

Benrather Str. 20, 40721 Hilden

 

Ein Dokumentarfilm zum Thema Rassismus und Identität, Selbstwahrnehmung, Zusammenhalt, Austausch, Mut und Nein-Sagen.

 

Ruben ist gerade 18 Jahre alt hat und die Schule abgeschlossen. Jetzt hat er Zeit sich zu fragen, wer er sein will, wer er sein kann und was das mit dem Rassismus zu tun hat, den er erlebt. Und während Rechtsextreme in Chemnitz und damit nicht weit von ihm Hetzjagden veranstalten und während er nach einem Ort sucht, an dem er sich selbst definieren darf, findet Ruben sich an unterschiedlichen Küchentischen wieder. Erzählt werden dabei Geschichten über Männlichkeiten, Veränderungen, Widerstand und Sehnsüchte unter der stetigen Suche nach sich selbst.

 

Neben der Vorführung des Dokumentarfilms, wird dieser vor Ort musikalisch durch Kutlu Yurtseven von Microphone Mafia begleitet, welcher selbst als Protagonist im Film zu sehen ist. Im Anschluss ist Zeit für Diskussion und Publikumsfragen gemeinsam mit ihm und Hauptdarsteller Ruben Sabel.

„Syrien – Erinnerungen an ein Land ohne Krieg“

Eine Live-Reportage von und mit Lutz Jäkel

In Kooperation mit der Flüchtlingshilfe Langenfeld

Dienstag, 21. März um 18 Uhr

Schaustall Langenfeld

Winkelsweg 38, 40764 Langenfeld

 

Zur Anmeldung

Der Foto-Journalist und Islamwissenschaftler Lutz Jäkel nimmt Sie mit auf eine Reise in das bunte und vielfältige Syrien, wie es vor dem Krieg war. Die live moderierte Multimedia-Reportage gibt einen Einblick in die Einzigartigkeit der Region, herzlichen Begegnungen, kultureller Fülle und einem friedlichen Miteinander der Religionen und Ethnien.

 

Der Abend soll dazu einladen, sich zu begegnen und ein Syrien abseits von negativen Stigmatisierungen, von Krieg und Terror kennenzulernen. Nur durch Begegnung und Information können Stereotype, die den Alltag vieler Syrer*innen in unserer Gesellschaft prägen, reflektiert werden.

ME Against Racism – Festival ’22

3 Tage Rock, Hip-Hop und Austausch gegen Rassismus

Zum zweiten Mal veranstaltet die Stadt Mettmann in Kooperation mit dem Kreisintegrationszentrum Mettmann, dem Verein Stage ME, der Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus und vielen weiteren Akteuren das Festival „ME against racism“.

Nach der Premiere 2019 in der Neandertalhalle wird das Festival diesmal als Open-Air-Veranstaltung vom 9. bis 11. September auf dem Bolzplatz des Konrad-Heresbach-Gymnasiums stattfinden.

Zusammen feiern wir und setzen ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt. Wir haben keinen Bock auf Rassismus und alle anderen Formen der Diskriminierung! Doch leider betrifft Rassismus uns alle!

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Am Freitag wird daher laut gegen Diskriminierung gerockt: Neben den Lokalmatadaronen wie etwa Remember Aldrin ist der Hauptact des Abends  Doctor Krapula aus Kolumbien, eine der wichtigsten und einflussreichsten Rockbands Lateinamerikas, die bereits seit 25 Jahre gegen Rassismus und Diskriminierung kämpft.

Der Samstag steht ganz im Zeichen des Hip-Hop und startet ab 11 Uhr mit einem HipHop Dance Contest, der von einer Expertenjury bewertet wird. Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmern gibt es Preise und Urkunden. Anmeldungen sind auf der Festival-Homepage möglich. Nach dem Wettbewerb treten namhafte HipHop-Bands und Künstler aus ganz Deutschland auf.

Zum Abschluss des Festivals am Sonntag ab 12 Uhr werden Rassismus und LGBTQ in Talks und Lesungen beleuchtet und die Künstler*in Phoenix wird aus ihrem selbst erstellten Gedichtband zum Thema LGBTQI* vortragen. Das Festival endet schließlich mit einer Lesung von Kutlu Yurtseven aus dem Buch über die Microphonmafia. Der Eintritt am Sonntag ist frei.

An allen drei Tagen werden das Kreisintegrationszentrum sowie die Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus des Kreises Mettmann mit  Informationsständen vertreten sein. Das Festival wird im Rahmen des Landesprojektes NRWeltoffen durchgeführt und setzt ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung

One World Day ’22

2. September 2022 // 16 - 20:30 Uhr

Vielfalt Mettmann präsentiert: Das große Begegnungs- und Familienfest „One World Day“ ist nach zwei Jahren Pandemie-Pause zurück.


Mit Spiel- und Info-Ständen, Köstlichkeiten, Live-Musik und Tanzshow. Auch die Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus ist mit einem Infostand und einer Aktion für Kinder vor Ort.

Schirmherrschaft: Bürgermeisterin Sandra Pietschmann

Auf der Bühne:
+ Ambessengers (+ special guests: Ambessenettes) [Afrofunk & Reggae]
+ Mariya Kats & Friends [Ukrainian Folk-Jam]
+ Tarab Trio [Oriental Folk]
+ Monika Kern [Solo Piano]
+ Nour El Amal [Belly Dance]
+ Ensembles der Städtischen Musikschule Mettmann

Antirussische Ressentiments

Beratungsstelle berät Betroffene antirussischer Ressentiments

Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine gibt es vermehrt Meldungen über Anfeindungen gegen Menschen, die als russisch wahrgenommen werden. Betroffene berichten von Beleidigungen, persönlichen Bedrohungen bis hin zu vereinzelten Gewalterfahrungen. Die Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus bietet den Menschen einen Raum, um über Ihre Erfahrungen zu sprechen und berät zu den Möglichkeiten, gegen Diskriminierungen vorzugehen und begleiten Sie in diesem Prozess.

Der Angriffskrieg gegen die Ukraine wird von der Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus aufs Schärfste verurteilt und abgelehnt und Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine gezeigt und gelebt.  Die Ablehnung eines völkerrechtswidrigen Krieges, die die überwältigende Mehrheit vor Ort teilt, sollte nicht zur Verbreitung von Stereotypen und diskriminierendem Verhalten führen, die an eine existierende Tradition von antirussischen und antislawischen Ressentiments in Deutschland anknüpfen. Russischsprachige Menschen leben im Kreis Mettmann selbstverständlich als Teil unserer Gesellschaft. Es darf daher nicht zu einer pauschalisierenden Verantwortung für den Krieg kommen, in die Leute genommen werden, die damit letztlich nichts zu tun haben.

Auch in Schulen ist die Behandlung des Krieges ein emotionales Thema, das Schülerinnen und Schüler sehr beschäftigt. In diesem Bereich ist es ebenso wichtig, dass als russisch wahrgenommene Kinder und Jugendliche nicht in die Pflicht genommen werden, Stellung zum Handeln der russischen Regierung zu beziehen und sie für das Handeln der russischen Regierung verantwortlich zu machen und somit auszugrenzen. Die Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus bietet dazu individuelle Workshop-Angebote in Schulen an.  

Rassistische Realitäten

Studie des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors erschienen

Wie nehmen die Menschen in Deutschland Rassismus wahr – im Alltag, aber zum Beispiel auch in Behörden? Wie bewerten sie rassistische Vorfälle? Sind sie bereit, dagegen vorzugehen? Und wie viele glauben, dass menschliche „Rassen“ existieren? Die repräsentative Studie „Rassistische Realitäten“ des DeZIM – Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitors beleuchtet erstmals umfangreich, wie sich unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit Rassismus auseinandersetzen. 

  • Rassismus ist eine verbreitete Erfahrung in Deutschland. Nur 35% der Befragten geben an, sie hätten in ihrem Leben noch keinerlei Berührung mit Rassismus gehabt.
  • Rassismus betrifft vor allem Angehörige potenziell von Rassismus betroffener Gruppen direkt, etwa Schwarze Menschen, Jüdinnen und Juden, Muslim*innen, Sinti*zze und Rom*nja. Einen Großteil der Bevölkerung betrifft Rassismus indirekt.
  • Das direkte Rassismus-Erleben und das indirekte Mit-Erleben führen zu einem nachhaltigen Gefühl der Betroffenheit.